Marken 2024 – Heraus­forderungen und Chancen

Neues Jahr, neue Chancen? Oder neues Jahr, neue Herausforderungen? Vermutlich beides. Hier mein subjektiver Blick voraus ins Jahr 2024, was es für Marken bereithält und was Sie unternehmen sollten.

Foto von einer grauen Beton-Wand, in die ein Pfeil nach rechts eingeprägt wurde


von Stefan Klein

KI – der Hype wird ent-hyped

Im Jahr 2023 ist – vordergründig durch die KI-Anwendung ChatGPT, die kurz vor Jahresstart gelauncht hat – das Thema KI in aller Munde gelandet. Unternehmen und Organisationen jeder Art brüsten sich jetzt damit, dass sie „mit KI arbeiten“, oder aber distanzieren sich vom Selbigen.

2024 wird sich KI vom Hype-Thema zum neuen Normal bewegen, rechtliche Rahmenbedingungen werden geschaffen werden und das wird besonders die Art, wie wir für Marken arbeiten, verändern. Selbstverständlich werden menschliche Arbeitskräfte aber auch dieses Jahr nicht durch künstliche Intelligenz einfach so ersetzt.
Fördern Sie die Integration von KI in den Arbeitsalltag der Markenverantwortlichen, denn die Tools werden sich früher oder später bei Word, PowerPoint & Co. als Standard-Programme einreihen. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter und ermöglichen Sie, dass ihnen der Einsatz von KI-Tools es noch leichter ermöglicht, Ihren Kunden ein besseres Markenerlebnis zu schaffen. So profitiert Ihre Marke.

Touchpoints werden Techpoints

Eine der größten und besten Eigenschaften einer starken Marke ist das konsistente und durchweg selbstähnliche Auftreten an allen Touchpoints entlang der Customer Journey. Was heißt das? Von der Paid Ad über die Landingpage, von der Ansprache beim Telefon-Kundensupport bis zur Verpackung der Ware usw. wird die Interaktion mit der Marke an allen
Touchpoints von den Kunden gleich empfunden.

Unter Techpoints versteht man das tiefe Eindringen neuster Technologien in die Interaktions-Punkte mit einer Marke. Beispiele dafür sind trainierte KI-Chatbots, Shopping via Augmented Reality, Sprachapplikationen, usw.

Dabei müssen diese Techpoints aber sinnvoll und bewusst dort eingesetzt werden, wo sie zur Positionierung der Marke passen und diese stärken und außerdem markenspezifisch gestaltet werden. Technologie einfach der Technologie halber einzusetzen, um sich trendbewusst zu zeigen, ist nicht authentisch und kann das Vertrauen Ihrer Kunden in die Marke zerstören. Erforschen Sie das Tech-Feld vom Ausgangspunkt Ihrer Markenpersönlichkeit aus und integrieren Sie allein die passenden Lösungen in Ihre Customer Journey. So erhalten Sie das Vertrauen Ihrer Kunden und punkten dennoch mit Innovation.

Tech-Marken erobern weiter die Rankings und Märkte

Dass Apple, Google & Co. vorne dran sind, ist nichts Neues. Auch in Interbrands Best Brands 2023 Ranking sind 4 der Top 5 Marken solche aus der Tech-Branche.

So weit so gut – sollen wir jetzt alle Tech-Marken gründen? Nein! Denken Sie aber darüber nach, weshalb diese Marken die vorderen Ränge der Markenwert-Auflistung einnehmen.
Schauen Sie sich die Eigenschaften der Tech-Marken ab: Was müssen Sie unternehmen, um Ihrer Marke zu schneller Anpassungsfähigkeit zu verhelfen? Wie können Sie mit Ihrer Marke die Produkt- oder Branchengrenzen sprengen? Was müssen Sie tun, damit Ihre Kunden bei der nächsten Interaktion oder Transaktion ein maximal positives Gefühl haben? Wie können Sie Digitalisierung und Automatisierung noch besser in Ihre Geschäftsprozesse integrieren und damit das Markenerlebnis verbessern?

Betrachten Sie außerdem Ihre eigenen Kunden: Diese sind es gewohnt, dass das digitale Erlebnis bei iCloud-Synchronisation, airbnb-Suche & Co. super smooth läuft. Das setzt den Standard fest.
Auch wenn Sie im B2B-Sektor unterwegs sind, ist ihr Vergleich nicht die Konkurrenz-Anwendung, gegenüber welcher ihre Lösung vielleicht 10% schneller arbeitet, sondern das, was Ihre Kunden im Umfeld der großen Tech-Marken erleben. Bringen Sie also Ihr (digitales) Markenerlebnis auf Vordermann, denn die Latte liegt hoch.

Langfristigkeit statt ROI – „Nachhaltigkeitsdenken“ im Marketing

Ein für den Markenaufbau gefährlicher Trend der letzten Jahre (und das Verkaufsargument vieler Marketing-Dienstleister) war der strikte Fokus auf den größtmöglichen ROI aus allen Marketingaktivitäten.
Wirtschaftlich zwar nachvollziehbar, allerdings auch nur eingeschränkt. Denn verglichen mit bspw. Performance-Marketing-Kampagnen schneiden Maßnahmen für den langfristigen Markenaufbau in der Betrachtung von erzieltem Neu-Umsatz im kurzen Bemessenszeitraum traditionell schlechter ab.

Wer erfolgreiche Marken etablieren möchte, muss allerdings einen weiteren Betrachtungszeitraum beachten und das Aussteuern der Aktivität entsprechend aus Markenperspektive und nicht vom ROI aus managen. Andernfalls tendieren Sie schnell zur Kurzfristigkeit und erreichen keinen langfristigen Markenwert.

Außerdem bleibt Brand Marketing ja grundsätzlich alles andere als ergebnislos. Adidas verzeichnet, dass insbesondere ihre Markenwerbung die Umsätze im stationären Handel als auch im E-Commerce zuverlässiger steigerte als Performance-Marketing. So hat Adidas bereits 2019 einen strategischen Kurswechsel hingelegt und Budget weg von Performance-Marketing zu Gunsten von Marken-Awareness verschoben.
Sie als Markenverantwortliche tun gut daran, unbedingt Ihre Budgets für den Markenaufbau und für die kurzfristige Aktivierung zu trennen und genau zu evaluieren, wie Sie eine „nachhaltige“ Haltung und langfristige Sicht einnehmen können. Investitionen in die Marke sollten niemals vernachlässigt werden. So werden Sie kurz- und langfristig erfolgreich sein und bleiben.

Und was sonst noch?

Was das 2024 sonst noch für uns bereithält, werden wir gemeinsam im Laufe des Jahres bezeugen können. Bleiben Sie Ihrer einzigartigen Markenidentität treu und prüfen Sie Trends, Entwicklungen und Innovationen von dieser Warte aus. So können Sie sicherstellen, dass Sie weiterhin auf Erfolgskurs für langfristigen Markenwert sind.

Möchten Sie über das Jahr hinweg weitere aktuelle Inhalte für Ihre Marke erhalten, haben Sie dazu bei slingshot drei verschiedene Möglichkeiten:

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